Weiterbildung für Architekten: Wie Sie das passende Seminar finden

Ihr Studium liegt schon einige Jahre zurück? Sie haben das Gefühl beruflich auf der Stelle zu treten oder wollen sich in eine neue Richtung orientieren? Es gibt viele Gründe, um sich als Architekt fort- und weiterzubilden. Doch die passende Wahl zu treffen ist angesichts des riesigen Angebots alles andere als einfach. Eine Orientierungshilfe.

15. April 2021
Junger Mann bildet sich weiter.

Chance und Notwendigkeit

Wer in ein paar Jahren beruflich nicht abgehängt sein will, muss lebenslang lernen. An dieser Realität kommt niemand mehr vorbei – keine Geschäftsführer und kein technischer Zeichner. Doch Fort- und Weiterbildung ist nicht nur ein notwendiges Übel, um den eigenen Job zu sichern.

Regelmäßige Weiterbildungen helfen, neue Branchentrends frühzeitig zu erkennen und Knowhow für die eigene Praxis zu gewinnen. Sie stärken die eigene Position im Unternehmen und können auch Perspektiven schaffen, um ganz neue berufliche Felder zu erschließen.

Das Einstiegsgehalt von Architekten liegt mit rund 47.269 Euro brutto jährlich im Vergleich zu anderen akademischen Berufen verhältnismäßig niedrig. Spezialisierungen zum Beispiel im Bereich Technik, aber auch Facility Management können helfen, sich für lukrativere Positionen zu qualifizieren.

Neben den fachlichen Architekturweiterbildungen sollten Sie auch Fortbildungen zu Führungs- und Managementkompetenzen sowie Persönlichkeitsentwicklung im Blick behalten. Vor allem, wenn sie Alternativen zur kreativen Tätigkeit suchen, bietet sich der Wechsel in eine Führungsrolle an, statt die Architekturwelt ganz hinter sich zu lassen.

Wissen mit und ohne Punkt

Grundsätzlich lassen sich Fort- und Weiterbildungen von Kammern und anerkannten Weiterbildungsanbietern sowie Drittanbietern unterscheiden.

Als Kammermitglied sind Architekten verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und dies über Fortbildungspunkte nachzuweisen. Diese werden für von den Kammern veranstaltete oder anerkannte Seminare vergeben. Ehe Sie sich für eine Veranstaltung eines Drittanbieters entscheiden, klären Sie deshalb vorab, ob Sie dort Fortbildungspunkte erwerben können.

Häufige Fortbildungsthemen:

  • BIM
  • Bauleitung
  • Vergaberecht
  • Projektmanagement
  • Virtual & Augmented Reality
  • Denkmalpflege
  • Brandschutz
  • Kostenplanung

In Zukunftsthemen fortbilden

Für die Entscheidung, welche Fortbildung die richtige für Sie ist, sollten Sie den Blick zuerst auf Ihre eigenen Kenntnisse richten. Machen Sie eine Bestandsaufnahme, um eventuelle Schwächen zu identifizieren. Gleichen Sie Ihre Kompetenzen in einem zweiten Schritt mit Branchentrends ab, um interessante Ergänzungen und Vertiefungsoptionen zu finden.

Die Architekturlandschaft befindet sich im Umbruch. Wer sich auf die richtigen Zukunftsfelder fokussiert, kann sich zum gefragten Experten entwickeln. Der Klimawandel verändert die Anforderungen an Bauprojekte, ökologisches und nachhaltiges Bauen sind Themen, die aus der Nische in die Mitte des Berufsbilds rücken. Auch die demographische Entwicklung und soziale Verantwortung nehmen Einfluss auf die Architektur.

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Mann frühstückt und liest dabei etwas in seinem Notebook.

Persönliche Karriereplanung berücksichtigen

Doch die Orientierung an Trends allein ist kurzsichtig. Die Fortbildung muss auch zu Ihren persönlichen Karriere- und Lebensplänen passen.

Sind Sie Organisationstalent und bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen?

Dann ergeben Seminare für Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung Sinn, um Sie auf eine Führungsfunktion vorzubereiten. Sie können vom Projektleiter bis zum Managing Director oder Geschäftsführer aufsteigen.

Sehen Sie sich auch in Zukunft im künstlerisch-kreativen Bereich?

Wenn Ihre Stärken in der Gestaltung liegen, wählen Sie fachliche und technologische Fortbildungsschwerpunkte. Bleiben Sie bei Software auf dem Laufenden und neuen Entwicklungen wie BIM, Augmented Reality und 3D-CAD-Programme.

Wollen Sie Projekte vor Ort begleiten?

Schreibtischarbeit ist nicht für jeden ein Traumjob. Als Bausachverständiger, Bauleiter oder Baubiologe verbringen Sie Ihren Arbeitstag weniger vor dem Computer, sondern immer wieder auch auf den Baustellen und in Kommunikation mit den Stakeholdern.

Hat für Sie Freiheit und Unabhängigkeit oberste Priorität?

Wenn Sie ein eigenes Architekturbüro gründen wollen, sollten Sie zunächst einige Jahre Berufserfahrung sammeln. Neben fundiertem unternehmerischen Knowhow vereinfacht ein breites berufliches Netzwerk den Start.

Neben Inhalt und Umfang der Fortbildung gilt es das passende Format für die Fortbildung zu wählen. Wer eine Familie und Kindererziehung mit dem Job unter einen Hut bringen muss, kann Online-Seminare und Abendveranstaltungen eher in seinen Alltag integrieren als mehrmonatige Wochenendkurse.

Fazit: Arbeitgeber ins Boot holen

Möglichkeiten zur Fortbildung gibt es genug und für jedes Bedürfniss lassen sich passende Formate finden. Die Qualität der Fortbildungen ist gerade bei Drittanbietern sehr unterschiedlich. Hier lohnt es sich, sich mit erfahreneren Kollegen auszutauschen. Und ehe Sie sich für mehrjährige Weiterbildungen entscheiden, prüfen Sie in kürzeren Veranstaltungen, wie tief Ihr Interesse wirklich reicht. Bei der Gelegenheit lernen Sie auch den Anbieter näher kennen.

Als Angestellter sollten Sie mit Ihrem Vorgesetzten über Ihre Pläne sprechen. Wenn Ihr Seminarwunsch betrieblich Sinn ergibt, verhandeln Sie, ob er sich an den Kosten beteiligt. Viele Arbeitgeber haben ein Weiterbildungsbudget für jeden Mitarbeiter zur Verfügung. In den meisten Bundesländern besteht außerdem Anspruch auf Bildungsurlaub.

Nutzen Sie auch die Möglichkeit von Webinaren um sich schnell und online über verschiedene Themen fort- und weiterzubilden. PROJEKT PRO bietet Ihnen mit seinen ca. 45 minütigen Webinaren eine Vielzahl an Themen rund um die tägliche Arbeit im Planungsbüro.

Bildquelle © Adobe Stock – Vadim Guzhva