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Nachträge gehören zum Baualltag – ob durch Planänderungen, zusätzliche Leistungen oder unerwartete Umstände. Die VOB/B bietet klare Regeln, wie solche Änderungen vergütet werden können. Wer sie kennt und sauber dokumentiert, sichert Zeit, Geld und rechtliche Klarheit.
Die zentralen Fakten zum Nachtragsmanagement nach VOB zusammengefasst:
Ein Nachtrag nach VOB/B ist eine nachträgliche Änderung des vereinbarten Leistungsumfangs, die eine Anpassung der Vergütung erforderlich macht. Rechtsgrundlage ist § 2 Abs. 3–7 VOB/B. Dort werden je nach Situation unterschiedliche Fälle geregelt:
Praxisbeispiel:
Statt Standardfenstern sollen bodentiefe Modelle eingebaut werden. Die Änderung fällt unter § 2 Abs. 3. auf Grundlage der ursprünglichen Einheitspreise wird ein Nachtragsangebot erstellt.
Ein Nachtragsangebot ist ein formelles Schreiben zur Anpassung der Vergütung, wenn sich der Leistungsumfang während der Bauausführung ändert. Es basiert auf der VOB/B und ist die Grundlage für eine transparente und rechtssichere Abwicklung von Nachträgen.
Typische Inhalte:
Ziel:
Das Angebot soll eine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage für die beauftragende Seite schaffen: Welche Änderung steht an – und was kostet sie?
Form & Fristen:
Ob ein Bauvertrag nach VOB/B oder BGB abgeschlossen wurde, hat großen Einfluss auf den Umgang mit Nachträgen. Beide Regelwerke ermöglichen Leistungsänderungen, unterscheiden sich aber deutlich in der praktischen Umsetzung und Vergütung.
Praxisrelevanz
VOB-Verträge gelten als praxisnäher und ermöglichen schnellere Entscheidungen bei Änderungen. Das BGB bietet mehr rechtliche Klarheit, bringt jedoch einen höheren Abstimmungsaufwand mit sich.
Nicht jeder Nachtrag ist gleich – die VOB/B unterscheidet je nach Auslöser und rechtlicher Grundlage verschiedene Arten. Die wichtigsten Fälle sind in § 2 Abs. 3, 5 und 6 geregelt.
Ein gut strukturiertes Nachtragsangebot ist entscheidend für eine reibungslose und rechtssichere Abwicklung. Damit es akzeptiert wird, sollte es klar, vollständig und nachvollziehbar sein.
Ein gut strukturiertes Nachtragsangebot spart Zeit, sorgt für Klarheit – und erhöht die Chance, dass der Nachtrag ohne lange Diskussionen akzeptiert wird. Damit Auftragnehmer:innen professionell und rechtssicher auftreten können, sind standardisierte Muster und Vorlagen eine wertvolle Hilfe. Sie dienen als Orientierung und lassen sich mit wenigen Anpassungen projektbezogen individualisieren.
Muster: Nachtragsangebot
Betreff: Nachtragsangebot Nr. 03 – Geänderte Ausführung Bodenbelag (VOB/B § 2 Abs. 3)
Projekt: Erweiterung Grundschule Musterstadt
Leistungsbeschreibung:
Statt der ausgeschriebenen Bodenfliesen Typ A sollen gemäß Änderungsanordnung vom 10.05.2025 großformatige Feinsteinzeugplatten Typ B verlegt werden.
Begründung des Nachtrags:
Die Änderung erfordert geänderte Arbeitsmethoden, verändertes Schneid- und Verlegewerkzeug sowie zusätzliche Zeitaufwände aufgrund höherer Materialempfindlichkeit.
Kalkulation:
Basierend auf den Einheitspreisen des LV sowie neu kalkulierten Positionen (siehe Anlage) ergibt sich eine Mehrvergütung in Höhe von 4.870,00 € netto.
Terminauswirkungen:
Durch die Umstellung verlängert sich der Ausführungstakt für die Bodenarbeiten um voraussichtlich 3 Werktage.
Anlagen:
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann,
Bauunternehmen Musterbau GmbH
Muster: Begleitschreiben zum Nachtragsangebot
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei übersenden wir Ihnen unser Nachtragsangebot Nr. 03 zur geänderten Ausführung der Bodenbelagsarbeiten gemäß Ihrer Anordnung vom 10.05.2025.
Wir bitten um kurzfristige Prüfung und schriftliche Freigabe zur weiteren Bearbeitung. Bei Fragen zur Kalkulation oder Terminplanung stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Musterbau GmbH
Hinweise zur Anpassung:
Nachträge sind Alltag auf der Baustelle – führen aber oft zu Verzögerungen und Streit, wenn sie nicht sauber abgewickelt werden. Hier die häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet:
Fazit: Wer präzise beschreibt, rechtzeitig informiert, klar kalkuliert und sauber dokumentiert, bringt Nachträge sicher zum Ziel.
Nachträge sind kein Sonderfall, sondern Teil des Baualltags – und entscheidend für eine strukturierte und wirtschaftlich erfolgreiche Projektabwicklung. Wer die VOB/B kennt, Nachtragsgründe richtig einordnet und sorgfältig dokumentiert, schafft die Basis für Klarheit und Fairness im Bauprozess.
Kurz gesagt: Wer strukturiert vorgeht, reduziert Risiken – und stärkt das Vertrauen im Projektablauf.
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