DIN 276- Kostengruppen & Kostenermittlung im Überblick

Die DIN 276 ist ein zentrales Werkzeug für die transparente und verlässliche Planung von Baukosten. Ob für Architekt:innen, Bauingenieur:innen oder Projektmanager:innen – sie hilft dabei, Budgets sicher zu planen und Kostenrisiken frühzeitig zu erkennen. Dieser Beitrag erklärt, was genau hinter der Norm steckt, wie sie aufgebaut ist und wie Sie sie in der Praxis anwenden.

Kostenüberblick mit PROJEKT PRO

1. Das Wichtigste auf einem Blick

  • DIN 276 ist die zentrale Norm für die systematische Baukostenplanung in Deutschland.
  • Sie gliedert Kosten in acht klar definierte Gruppen – von Grundstück über Technik bis Finanzierung.
  • Die Kostenermittlung erfolgt in aufeinander aufbauenden Phasen – vom Kostenrahmen bis zur Kostenfeststellung.
  • DIN 276 sorgt für Transparenz, Vergleichbarkeit und Kontrolle über alle Projektphasen.
  • DIN 276 unterteilt Baukosten in systematische Kostengruppen.
  • Gemeinsam mit der HOAI bildet sie die Grundlage für rechtssichere Planung und Abrechnung.

2. Was ist die DIN 276?

Die DIN 276 ist eine deutsche Norm zur systematischen Planung und Steuerung von Baukosten. Sie gibt allen Projektbeteiligten eine einheitliche Struktur, um Kosten realistisch zu schätzen, zu kontrollieren und zu dokumentieren. Damit schafft sie Transparenz und Vergleichbarkeit – von der ersten Idee bis zum Projektabschluss.

Sie gilt für:

  • Hochbau und Tiefbau
  • Gebäude und bauliche Anlagen
  • Freianlagen

3. Wie ist die DIN 276 aufgebaut?

Die DIN 276 gliedert die Kostenermittlung in aufeinander aufbauende Phasen. Jede Phase baut inhaltlich auf den vorherigen Informationen auf und wird mit zunehmender Planungstiefe immer genauer:

  • Kostenrahmen: Erste grobe Kostenvorgabe zur Orientierung in der Bedarfsplanung. Sie basiert oft auf Erfahrungswerten oder Referenzprojekten.
  • Kostenschätzung: Näherungsweise Ermittlung der Kosten, z. B. auf Basis von Vorentwurfsplänen oder ersten Mengengerüsten.
  • Kostenberechnung: Genauere Aufstellung auf Grundlage der Entwurfsplanung. Sie bildet die Basis für weiterführende Entscheidungen und Genehmigungen.
  • Kostenvoranschlag: Konkrete voraussichtliche Kosten auf Basis von Leistungsverzeichnissen und Angeboten. Er dient zur Vertragsvorbereitung.
  • Kostenanschlag: Der Kostenanschlag erfolgt auf Grundlage der Vergabe der Bauleistung und ihrer Ausführung.
  • Kostenfeststellung: Tatsächlich angefallene Kosten nach Projektabschluss. Diese Phase erlaubt den Vergleich mit den vorherigen Planungsstufen und bildet die Grundlage für Projektanalysen und Nachkalkulationen.

4. Die 8 Kostengruppen der DIN 276 im Überblick

Die DIN 276 unterteilt Baukosten in acht Hauptkostengruppen. Sie bilden die Basis für Planung, Kontrolle und Abrechnung und sorgen für klare Strukturen und transparente Kostenaufstellungen.

KostengruppeBezeichnungBeschreibung
100GrundstückskostenKosten für Grundstückserwerb inkl. Vermessung, Bodengutachten, Grunderwerbssteuer usw.
200Vorbereitende MaßnahmenAufwendungen für Erschließung, Räumung, Baustelleneinrichtung und vorbereitende Arbeiten
300BaukonstruktionenKosten für alle baulichen Leistungen wie Rohbau, Ausbau, Lieferung von Baumaterialien und Montage
400Technische AnlagenHeizungs-, Lüftungs-, Sanitär-, Elektroanlagen sowie sonstige gebäudetechnische Einrichtungen
500Außenanlagen und FreiflächenKosten für Außengestaltung wie Wege, Zufahrten, Gärten, Müllplätze oder Fahrradstellplätze
600Ausstattung und KunstwerkeEinbauten wie Schränke, Küchen oder gestalterische Elemente wie Kunst am Bau
700BaunebenkostenPlanung, Bauleitung, Gutachten, Genehmigungen und weitere Nebenkosten gemäß HOAI
800FinanzierungFinanzierungsbedingte Kosten wie Zinsen, Bürgschaften, Bankgebühren und Beratungskosten

5. Wie wird die DIN 276 in der Praxis angewendet?

In der praktischen Anwendung bietet die DIN 276 eine klare Struktur, um die Kosten eines Bauprojekts von Anfang bis Ende zu steuern. Die Norm wird in mehreren Schritten eingesetzt, die logisch aufeinander aufbauen und während des gesamten Projektverlaufs begleiten:

  • Kostenplanung zu Projektbeginn 
    Zu Beginn des Projekts erfolgt eine erste grobe Schätzung der Gesamtkosten, aufgeteilt nach den acht Kostengruppen der DIN 276. Diese Phase ist besonders wichtig für Budgetfreigaben, Machbarkeitsstudien und die ersten Gespräche mit Bauherr:innen.
  • Kontinuierliche Kostenkontrolle  
    Während der Bauphase wird regelmäßig überprüft, ob die tatsächlichen Kosten im Rahmen der Planung bleiben. Dazu werden aktuelle Zahlen mit bisherigen Planwerten verglichen. Die Ergebnisse fließen in das Projektcontrolling ein.
  • Transparente Dokumentation 
    Alle Kosten werden einheitlich erfasst. Dadurch entsteht eine nachvollziehbare Datenbasis, auf die alle Projektbeteiligten zugreifen können. Das fördert Klarheit und verringert Missverständnisse.
  • Gezielte Kostensteuerung 
    Wenn Kostenabweichungen auftreten, können gezielte Maßnahmen eingeleitet werden. Dazu gehören zum Beispiel Planungsanpassungen, Leistungsverzichte oder Nachverhandlungen mit Dienstleistern, um das Budget wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Abschluss und Auswertung 
    Am Ende des Projekts werden die tatsächlich angefallenen Kosten festgestellt und mit den vorher geplanten Werten verglichen. Diese Auswertung dient der Abrechnung, der Nachkalkulation und liefert wichtige Erkenntnisse für zukünftige Bauprojekte.

6. DIN 276 und HOAI – was gehört zusammen?

DIN 276 und HOAI arbeiten Hand in Hand:

  • DIN 276 hilft, alle Baukosten systematisch zu erfassen und in Kostengruppen einzuteilen.
  • HOAI nutzt diese Kosten, um das Honorar für Planungsleistungen zu berechnen.

Nur wenn die Kosten nach DIN 276 korrekt erfasst wurden, kann das Honorar nach HOAI verlässlich und rechtssicher bestimmt werden. So sorgen beide Regelwerke gemeinsam für eine klare und faire Projektabwicklung.

7. So hilft PROJEKT PRO bei der Anwendung der DIN 276

PROJEKT PRO unterstützt Sie dabei, ihr Honorar einfach und nachvollziehbar auf Basis der Kostengruppen gemäß DIN 276 zu ermitteln – unabhängig davon, in welcher Projektphase Sie sich gerade befinden (z.B. Kostenrahmen, Kostenschätzung oder Kostenberechnung).

Mit unserer Vorlage profitieren Sie von einer besonders komfortablen Handhabung:

  • Kostengruppen bequem übernehmen 
    Übernehmen Sie alle relevanten Kostengruppen direkt aus der Vorlage – ohne mühsames Abtippen.
  • Anrechenbarkeit flexibel hinterlegen 
    Legen Sie für jede Kostengruppe fest, ob und in welchem Umfang die Kosten anrechenbar sind – ganz einfach über Prozentwerte.
  • Transparente und nachvollziehbare Dokumentation 
    Ihre Honorargrundlage ist jederzeit übersichtlich dargestellt und nachvollziehbar dokumentiert.
  • Flexibel auf Verhandlungen reagieren 
    Passen Sie Ihr Angebot oder Ihren Auftrag bei Bedarf unkompliziert an den aktuellen Verhandlungsstand an.
  • Veränderung in der Kostenentwicklung 
    PROJEKT PRO begleitet Sie auch hierbei bis zur Stellung Ihrer Rechnung.

Wir unterstützen Sie bei der Verwendung der DIN 276, vom Angebot bis zur Abrechnung, ermöglichen Anpassungen, Dokumentation, Nachvollziehbarkeit und Übersicht.

 

Fazit

Die DIN 276 ist mehr als eine technische Norm – sie ist ein zentrales Werkzeug für eine verlässliche und strukturierte Kostenplanung. Sie hilft, Baukosten in jeder Projektphase realistisch zu erfassen und gezielt zu steuern. Die klare Gliederung in Kostengruppen und die nachvollziehbare Dokumentation machen sie unverzichtbar für alle, die im Bauwesen effizient und wirtschaftlich arbeiten wollen. Wer Bauprojekte sicher kalkulieren und fair abrechnen möchte, kommt an der DIN 276 nicht vorbei.

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